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  • Judith Malkowski

Zwischen den Windrädern blühen die Kirschen

Aktualisiert: 16. Juli 2022

Die naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen der Rehfelde EigenEnergie eG.


Wenn man von der B1 bei Heidekrug nördlich von der Frankfurter Chaussee abbiegt und sich auf dem sandigen Wirtschaftsweg in Richtung der Windräder, die über die Anhöhe lugen, geht, trifft man nach ca. 200m auf eine Reihe junger blühender Obstbäume.

Die Reihe zieht sich mit 118 Kirsch-, Pflaumen- und Apfelbäumen am nördlichen Rand des Roten Luchs Richtung Müncheberg entlang. Vor blauem Himmel und gelbem Raps, im Hintergrund die munter drehenden Windräder – ein herrlicher Anblick!

Die Obstbaumreihe gehört zusammen mit mehreren Feldheckenpflanzungen an der Werderschen Dorfstraße und einem Saumweg am Roten Luch zu den naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen, die die Rehfelde EigenEnergie eG für den Bau der Windräder angelegt hat.

Die Auflage naturschützende Maßnahmen als Ausgleich für bauliche Eingriffe umzusetzen, macht das Bauamt immer dann, wenn absehbar die vorhandenen Struktur der Natur beeinträchtigt werden kann. Wenn also durch den Ausbau einer Straße Flächen versiegelt oder durch Windenergieanlagen Lebensraum beeinträchtigt wird und die ursprüngliche Besiedlung durch Tiere und Pflanzen nicht mehr möglich ist.


Auf Grundlage der Empfehlungen eines naturschutzfachlichen Gutachtens hat das Bauamt Märkische Schweiz die Umsetzung verschiedener naturschutzrechtlicher Maßnahmen benannt.

Die durch die Rehfelde EigenEnergie eG angelegten Feldhecken und Obstbaumwiesen auf öffentlichen Flächen bieten nun Tieren ganzjährig Wetterschutz, Rückzugsraum, Nahrung und Lebensraum, weil sie aus vielen verschiedenen einheimischen Gehölzarten bestehen und nicht regelmäßig beschnitten werden. In der blühenden Bepflanzung finden Insekten Nahrung und die Früchte finden auch ihre Abnehmer. Durch Feldhecken wird in ihrem Umfeld die Bodenerosion durch Wind und Wasser erheblich verringert und die lokale Bodenfeuchtigkeit erhöht. Auch die fruchtbare Humusschicht unterhalb der Pflanzen wächst und läßt Neues wachsen.

Das läßt sich gut an unseren Bepflanzungen beobachte. Jetzt in den Frühlingstagen brummt und summt es in den Hecken und um die Bäume, übertönt von Vögeln, die sich ebenfalls dort tummeln. Draußen bleiben müssen noch die größeren Tiere. Sie werden vorläufig noch durch Wildschutzzäune vom Verbiss der jungen Sträucher und Bäume abgehalten.

In der vergangenen Woche wurden die Flächen durch Mitglieder der REE eG in einem kleinen Arbeitseinsatz versorgt, ein umgestürzter Baum beschnitten und die Ansitzstangen für Greifvögel in der Obstbaumwiese wieder aufgerichtet.


Die Pflege und Versorgung der Feldhecken und Obstbäume ist durch städtebauliche Verträge mit dem Amt Märkische Schweiz geregelt und liegt zum Teil in den Händen der Genossenschaft.


Nachdem die Anwuchspflege der Hecken nach 3 Jahren abgeschlossen war, wurden die Anlagen zur Dauerpflege an das Amt Märkische Schweiz übergeben.

Die Pflege und Versogung der Obstbaumwiese bleibt für die Lebensdauer der Windräder - also voraussichtlich noch für die nächsten 20 Jahre – eine Aufgabe der Genossenschaft. Solange werden Baumpflegemaßnahmen und – schnitt von einem beauftragten Landschaftsgärtner vorgenommen.

Und die Ernte? Die wird noch etwas auf sich warten lassen und wir teilen sie wohl gern mit denen, für die die Obstbaumwiese angelegt wurde, Insekten, Vögel, Igel und Maus.





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